Legionellen und Blei – Die unsichtbare Gefahr aus der Wasserleitung

In vielen älteren Häusern sind noch immer alte Wasserleitungen verlegt, die gesundheitliche Risiken bergen können. Oft wird die Ernsthaftigkeit dieser Gefahren unterschätzt. Dieser Text beleuchtet die potenziellen Gefahren alter Wasserleitungen und wie man sich davor schützen kann.

Trinkwasserqualität und Sicherheitsvorkehrungen: Trinkwasser ist von entscheidender Bedeutung für unsere Gesundheit, daher werden strenge Vorschriften und Verordnungen zur Gewährleistung der Wasserqualität erlassen. Dennoch sind Verbraucher nicht immer auf der sicheren Seite, wenn sie Leitungswasser verwenden. Alte Wasserleitungen können die Bemüh-
ungen der Wasserversorger zunichtemachen. Regelmäßige Wasseranalysen werden daher empfohlen, insbesondere wenn ältere Hausinstallationen genutzt werden oder das Wasser aus eigenen Hausbrunnen stammt.

Gesundheitliche Risiken von Schwermetallen und Bakterien: Die Aufnahme von Schwermetallen wie Blei oder Bakterien und Keimen über das Trinkwas-
ser kann erhebliche gesundheitliche Folgen haben. Diese Probleme werden oft nicht sofort mit der Wasserqualität in Verbindung gebracht, was beson-
ders für Babys, Kinder und immungeschwächte Menschen gefährlich ist.

Blei in alten Wasserleitungen: Bis in die frühen 1970er Jahre wurden Bleirohre in Trinkwasserinstallationen verwendet. Diese können dazu führen, dass Blei in das Wasser gelangt, was insbesondere für Säuglinge gefährlich ist. Selbst langfristige gesundheitliche Schäden sind möglich. Die Einhaltung des Bleigrenzwerts gemäß Trinkwasserverordnung ist in Häusern mit alten Bleirohren kaum möglich, daher haben Mieter das Recht auf eine Sanierung.

Kupferleitungen und mögliche Gefahren: Obwohl Kupferleitungen weit verbreitet sind, kann sich unter bestimmten Bedingungen Kupfer aus den Rohren lösen. Dies ist besonders dann möglich, wenn der pH-Wert des Wassers niedrig ist. Neue Kupferrohre können in den ersten Monaten der Nutzung ebenfalls erhöhte Kupfermengen abgeben, was vermieden werden sollte, insbesondere bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung.

Stehendes Wasser und seine Risiken: Je länger Wasser in den Leitungen steht, desto mehr Schadstoffe kann es aus den Leitungen und Armaturen aufnehmen. Auch der Wasserhahn selbst kann Nickel ins Wasser abgeben, insbesondere bei höheren Temperaturen. Das stehende Wasser in selten genutzten Leitungen begünstigt auch die Bildung von Bakterien und Keimen.

Warmwassersysteme und Bakterien: Bakterien wie Legionellen können sich in Warmwassersystemen, einschließlich Warmwasserspeichern, besonders gut vermehren. Dies ist eine weitere Gefahrenquelle in alten Wasserleitungen.
Um die Gefahr von Legionellen zu minimieren, sollte Warmwasser im Haus auf 60 Grad Celsius erhitzt werden.

Alte Wasserleitungen sind ein ernstzunehmendes Problem, das oft übersehen wird. Beschwerden und Krankheiten, die durch belastetes Trinkwasser verursacht werden, können mit anderen Erkrankungen verwechselt werden. Um sicherzustellen, dass Wasserleitungen sicher sind, ist eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls Sanierung unerlässlich.

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