Badewannen: Große Vielfalt bei den Materialien

Frei stehend oder eingebaut, eckig oder rund, nostalgisch oder puristisch – die Vielfalt an Badewannen in allen möglichen Formen und Stilrichtungen ist riesig. Aber auch beim Material haben Sie die Wahl zwischen unterschiedlichen Alternativen.

Zum Wellnesstrend im Badezimmer gehört für die meisten Haus- und Wohnungseigentümer eine Badewanne unbedingt dazu. Die Auswahl an verschiedenen Modellen, die sich gleichermaßen für den Neubau und die Badmodernisierung eignen, ist groß. Unterschiede gibt es nicht nur im Design, sondern auch bei den Materialien, aus denen die Wannen gefertigt sind.

Vom Holzzuber zur Hightech-Wanne

Im Mittelalter stieg man zum Baden in große Holzzuber, wie sie heute noch manchmal für eher rustikales Badevergnügen geschätzt werden. Die moderne Badekultur entwickelte sich jedoch erst im 18. bis 19.Jahrhundert, zunächst mit Wannen aus Porzellan in den Häusern wohlhabender Bürger. Zum Ausgang des 19. Jahrhunderts wurden immer mehr Städte mit fließendem Wasser versorgt, und Wannen aus Gusseisen fanden Verbreitung. Nach 1900 wurden sie nach und nach durch Wannen aus emailliertem Stahl ersetzt – bis heute ein Standardmaterial. In den 1970er-Jahren entstanden die ersten Wannen aus dem Kunststoff Sanitäracryl, die heute ebenfalls weit verbreitet sind. In den letzten Jahren kamen als neueste Entwicklung Badewannen aus innovativen Verbundstoffen von synthetischen Materialen mit Mineralien hinzu.

Stahlemaille: stabil und strapazierfähig

Die Badewanne aus emailliertem Stahl ist nach wie vor ein beliebter Klassiker in der Badgestaltung. Die Oberfläche aus Emaille schützt den belastbaren und langlebigen Stahl vor Korrosion, wirkt abweisend gegen Schmutz, Keime oder Schimmel und verfärbt auch nach längerer Zeit nicht. Stahlemaille fühlt sich zunächst kühl an, erwärmt sich aber schnell, wenn warmes Wasser eingelassen wird.

Pflege: weiches Tuch oder Schwamm, Mehrzweckreiniger oder Seife. Harte Säuren meiden.

Sanitäracryl: warm und glänzend

Sanitäracryl ist ein thermoplastischer – das heißt, unter Hitzeeinwirkung formbarer – Kunststoff. So wurden mit dem Sanitäracryl neue Badewannenformen möglich, die in Stahl nicht herzustellen waren. Weil das Material ein guter Wärmespeicher ist, bleibt das Wasser in der Acrylwanne lange warm. Der Glanz der porenfreien, glatten Oberfläche harmoniert sehr gut mit Waschtischen und anderen Objekten in Badkeramik. Sanitäracryl ist schlag- und bruchfest, aber relativ empfindlich gegen Kratzer.

Pflege: weicher Schwamm und Flüssigreiniger. Kalk entfernen mit etwas Essig.

Mineralwerkstoffe: fest und formbar

Mit neuartigen Verbundmaterialien von Acryl oder Kunstharz mit Mineralien bekommt die Badgestaltung wiederum neue Impulse. Herstellerspezifische Produkte sind unter anderem Quaryl von Villeroy & Boch (Acryl und Quarzsand) und Resin Stone von Keramag (Polyesterharz und Dolomit). Allen Mineralwerkstoffen – auch Mineralguss genannt – ist gemein, dass sie sehr fest, aber gleichzeitig gut formbar und leicht zu bearbeiten sind, zum Beispiel durch Bohren, Sägen oder Schleifen. Das Material ist daher ideal für schlanke Formen und ungewöhnliches Design. Allerdings sind die Wannen meist deutlich teurer als Produkte aus anderem Sanitäracryl oder Stahlemaille.

Pflege: Für jedes Produkt Angaben des Herstellers beachten.

Badplanung und Materialwahl

Alle vorgestellten Materialien sind hochwertige Produkte, aus denen die Badprofis Ihre Badewannen herstellen. Welches davon für Ihr Bad das richtige ist, hängt von den speziellen Anforderungen ab: Für die Badmodernisierung im Altbau ist unter Umständen eine Wanne aus dem leichten Sanitäracryl am besten; bei starker Beanspruchung wäre vielleicht Stahlemaille der Favorit. Wenn Sie ein ganz besonderes Bad planen und ein etwas größeres Budget zur Verfügung haben, könnten Sie sich Ihren Wannentraum in Mineralguss erfüllen. Auch die Badprofis werden Sie gerne bei der Materialwahl beraten.

Foto: Villeroy & Boch